Wir freuen uns, dass es mit dem Bleelumbeblatt wieder die Möglichkeit gibt, über die Ziegelhausen-Spaziergänge zu berichten. Die Fußwege-Initiative besteht seit zehn Jahren. Unser Motiv: Die vom Verschwinden bedrohten Fußwege wieder begehbar zu machen. Unser wichtigstes Projekt war die Veröffentlichung einer Broschüre 2019.
Wir sehen unsere Arbeit als einen kleinen Beitrag für einen fußgängerfreundlicheren Stadtteil und als Beitrag zur Verkehrswende.
Wie immer trafen wir uns an der Bushaltestelle Neckarschule und freuten uns über neu zur Gruppe Hinzugekommene. Ziegelhausen zeigte sich von seiner besten Seite im goldenen Oktoberwetter. Hauptziel unseres Spaziergangs war es, einige Fußwege im Bereich des Köpfels auf ihren Zustand hin zu überprüfen.
Die Stadt hatte in den letzten Jahren einige Fußwege wieder hergestellt – zuerst die Verbindung zwischen Rainweg und Neue Stücker, dann die Verlängerung der Himmelsleiter und zuletzt – nach Beendigung eines jahrelangen Rechtsstreits – ein Teilstück der Rosensteige. In allen drei Fällen handelt es sich um Treppenwege, die aber mangelhaft ausgeführt wurden: Die Metallstufen sind nur mit grobem Schotter ohne Abdeckung mit feinem Splitt hinterfüllt, der teilweise nicht bis zur Oberkante der Stufe reicht, sodass Stolperfallen entstanden sind. Teils ist auch die Stufenhöhe sehr ungleich, wodurch das Begehen der Treppe eher ein Klettern ist und die Stolpergefahr zusätzlich erhöht wird. Außerdem sind die Treppen nicht breit genug. Was nutzen Treppen, auf denen man nicht einmal aneinander vorbeikommt? Weitgehend fehlen auch Handläufe.
So wundert es uns nicht, dass viele ältere Menschen diese Treppenwege meiden, wie uns zu Ohren gekommen ist.
Ein weiteres Anliegen unserer Initiative ist die Beschilderung der Fußwege. Bei allen öffentlichen Fußwegen sollte erkennbar sein, 1. dass es sich nicht um einen Privatweg handelt und 2. wohin er führt.
Einerseits ist es erfreulich, dass die Stadt überhaupt Fußwege wiederherstellt. Andererseits sind die Treppen so schlecht ausgeführt worden, dass sie von Vielen gar nicht genutzt werden und durch geringe Haltbarkeit laufende Folgekosten erzeugen. Es würde es sich lohnen, dafür etwas mehr Geld auszugeben, um ein für alle mal brauchbare und Jahrzehnte lang haltbare Treppen zu bauen.
Weitere Informationen: www.fusswege-in-ziegelhausen.de
Roselinde Schwalm, Dr. Jörg Sommer, Tobias Städtler