Stadtteilverein
STADTTEILVEREIN Ziegelhausen und Peterstal e.V.
 
Fahnenweihe des AGV Ziegelhausen-Peterstal am 3. Juni 2007
 

 

Die Sänger des AGV Ziegelhausen erfüllten sich einen langgehegten Wunsch
Das traditionelle Waldfest des Arbeiter-Gesangverein (AGV) 1911 Ziegelhausen war von der feierlichen Weihe der neuen Vereinsfahne geprägt.
Es ist ungewöhnlich, dass in der heutigen Zeit noch Vereinsfahnen angeschafft werden. Die hat doch schon jeder, könnte man denken. Dies trifft nicht auf den AGV zu, denn der hatte keine Vereinsfahne, zumindest ab dem Jahre 1933. In jener Zeit der nationalsozialistischen Diktatur wurden alle Gruppierungen verboten, die nicht in das ideologische Weltbild des Nationalsozialisten passten. So auch Chöre, die sich aus der Arbeiterbewegung gründeten. Durch Kontrolle der Kultur sollte der totalitäre Staat gestärkt werden. Das Verbot kulturelle Arbeit auszuüben erreichte den AGV im Jahre 1933. Die Nazis beschlagnahmten neben Noten, Klavier, das gesamte Hab und Gut und die Vereinsfahne gewaltsam. Nach den Kriegsjahren kam es im Jahre 1946 zur Wiedergründung des Chors und seit jener Zeit hat man eben keine Vereinsfahne. "Sich eine neue Fahne anzuschaffen wurde bei unseren Sängern schon immer diskutiert und dieser Wunsch wurde gerade in der letzten Zeit immer mehr geäußert", so der Vorsitzende Wolfgang Schwarz. Dank einer Spende der H+G Bank kam der Stein ins rollen, darauf folgte ein Spendenaufruf an die Mitglieder und die große Resonanz bestärkte die Aktiven in ihrer Absicht. Die Fahne konnte in Auftrag gegeben werden. Die Motive der alten Fahne sollten wieder im neuen Glanz erscheinen. Einerseits eine alte Ortsansicht Ziegelhausens mit Ziegelei und Neckarbrücke und andererseits das AGV Wappen mit Sängerspruch in fein abgestimmtem Farbenspiel. So wurde das Schmuckstück im von Kaplan Gartner und Pfarrer Burger gehaltenen ökumenischen Gottesdienst geweiht. Die Sänger des AGV ließen sich es nicht nehmen ihre Fahne während des Gottesdienstes mit feierlichen Liedern zu grüßen, unterstützt durch die harmonischen Klänge des Posaunenchors. Mehrere Ehrengäste erwiesen der neuen Fahne ihre Reverenz. Neben Stadträtin Dr. Anke Schuster als Vertreterin der Stadt, die in kurzen Worten die Chronik des AGV erläuterte, Herr Erich Gärtner vom Sängerkreis und Raimund Beisel vom Stadtteilverein verdeutlichte die Anwesenheit des Geschäftführers der Friedrich Ebert Gedenkstätte, Ullrich Graf, die langjährige Verbindung zum AGV. Schwarz zeigte sich überwältigt von der großartigen Resonanz und bedankte sich bei all jenen, die die AGV Geschichte mitbestimmten, indem er markante Ereignisse und Persönlichkeiten des Vereins Revue passieren ließ. Dies waren vor der Wiedergründung Wilhelm Sorg, Friedrich Heinzmann, Theodor Dannbacher und Friedrich Ewald. Außerdem erinnerte er an seine Amtsvorgänger Rudolf Fritz, Ehrenvorsitzender Karl Beisel, der heute noch aktiver Sänger ist und sein Wissen und Können dem Verein zur Verfügung stellt, sowie Erich Mohr und Manfred Andorfer. Er verwies auf die 25-jährige Dirigententätigkeit des Chorleiters Martin Karpinski und bezeichnete den 100-jährigen Geburtstag des AGV im Jahre 2011 als großes Ziel, der in würdigem Rahmen begangen werden soll.
Mit der Fahnenweihe erfuhr das diesjährige Waldfest eine historische Note. Dem AGV Ziegelhausen war ein denkwürdiger Tag gelungen.
L. W.

 

Hier das Fest der Fahnenweihe in einem Bildermedley festgehalten von Uwe Siefert:

 


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